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Ingenieurgeologische Gefahrenhinweiskarte von Baden-Württemberg

Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) gibt seit Februar 2014 die ingenieurgeologische Gefahrenhinweiskarte von Baden-Württemberg heraus. Die nach wissenschaftlichen Kriterien und gemäß den INSPIRE-Richtlinien der EU erstellten digitalen Hinweiskarten gewähren eine Übersicht geogener Naturgefahren des Landes. Im Maßstab 1 : 50 000 werden die Naturgefahren Massenbewegungen (Rutschungen, Steinschlag/Felssturz), Verkarstung (Dolinen, Erdfälle, Karstsenken) sowie setzungs- und hebungsgefährdeter Baugrund als Flächen- und Punktdaten dargestellt.

Ziele
Gefahrenhinweiskarten sind auf die Belange der Raumplanung ausgerichtet und nicht parzellenscharf. Sie dienen Ministerien, Fachbehörden, Kreis- und Kommunalverwaltungen sowie Wirtschaftsunternehmen und Bürgern als erste Grundlage zur Gefahreneinschätzung mit dem Ziel, Schäden durch vorausschauende Planung zu verhindern bzw. zu minimieren.

Grenzen
Gefahrenhinweiskarten ersetzen keine objektbezogene geotechnische Baugrunduntersuchung, sie sollen jedoch aufzeigen, in welchen Flächen frühzeitig objektbezogene Baugrunderkundungen und ingenieurgeologische Übersichtskartierungen angezeigt sind. Intensität und Wahrscheinlichkeit eines möglichen Ereignisses können aus der Gefahrenhinweiskarte nicht abgeleitet werden. Die Naturgefahren sind nicht im Detail analysiert. Unmittelbar an die ausgewiesenen Flächen angrenzende Bereiche können ebenfalls gefährdet sein.

Ergebnisse
Rund 2,5 % (~89 000 ha, über 9000 Einzelflächen) der Landesfläche von Baden-Württemberg sind von Rutschungen betroffen. Hierzu zählen vor allem die Mittel- und Oberjurahänge des Albtraufs, Knollenmergel- und Gipskeuperausstriche im Albvorland, feinkörnige Tertiärgesteine in Oberschwaben und im Markgräflerland sowie Talhänge aus Mittlerem und Oberem Muschelkalk (vgl. Abbildung).

Über 85 000 (vermutete) Karstobjekte (Dolinen, Erdfälle, Karstsenken) wurden landesweit detektiert. Von Verkarstung besonders betroffen sind die Schwäbische Alb (Karbonatgesteine des Oberjuras) sowie Dinkelberg, Obere Gäue mit Kraichgau sowie Tauber- und Hohenloher Land (Oberer Muschelkalk).
 

 

 

 


Bitte nehmen Sie vor Verwendung die Nutzungshinweise zur Anwendung der Gefahrenhinweiskarte zur Kenntnis.