Bodenkundliche Kennwerte

Die physikalischen, chemischen, biologischen sowie ökologischen Eigenschaften von Böden können mittels boden­kund­licher Kennwerte beurteilt werden. Diese ermöglichen Aussagen über die Empfind­lichkeit, die Qualität und den Wasser­haushalt von Böden.

Von erhöhtem Standpunkt aus geht der Blick auf schachbrettartig angelegte Acker- und Grünlandflächen, ehe sich weiter hinten bewaldete Hänge mit bwirtschafteten Ebenen abwechseln. Noch weiter entfernt sind verschiedene Höhenzüge erkennbar. LGRB (K. Rilling)

Für die Bodenflächendaten wie auch die Musterprofile in Baden-Württemberg werden im Wesentlichen folgende physiko-chemische Bodenkennwerte ermittelt:

  • nutzbare Feldkapazität und Feldkapazität,
  • Luftkapazität,
  • Wasserdurchlässigkeit im gesättigten Zustand und
  • Kationenaustauschkapazität.

Grundlage dafür sind die im Gelände bestimmbaren Schätzgrößen Bodenart, Humusgehalt und effektive Lagerungsdichte bzw. Substanzvolumen sowie Laboranalysen zu den genannten Parametern.

Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Acker. Der oberste Horizont ist etwa 35 cm mächtig und dunkelbraun. Der Horizont darunter ist heller. LGRB
Tiefgründige Pararendzina aus Löss als günstiger Ackerstandort u. a. aufgrund einer sehr hohen nutzbaren Feldkapazität
Bodenprofil mit schwarzweißem Maßband. Der ganze Boden enthält sehr viele helle Steine, die von graugelbem Feinboden umgeben sind. In der oberen Bildhälfte sieht man den laubbedeckten Waldboden und hinten viele Baumstämme. LGRB
Flachgründige Pelosol-Rendzina aus toniger Fließerde mit hohem Grobbodenanteil (Muschelkalk) und geringer nutzbarer Feldkapazität; Waldstandort

Zur Bestimmung der Bodenkennnwerte werden Auswertungsalgorithmen basierend auf den Vorgaben der AG Boden genutzt, die mittels der laboranalytischen Daten der Musterprofile auf baden-württembergische Verhältnisse angepasst werden.

Die bodenkundlichen Kennwerte stellen typische Einzelwerte für die Kartier­einheiten der Bodenflächendaten bezogen auf die mittlere Gründigkeit, die obersten 10 Dezimeter sowie auch schichtbezogen dar. Für die Musterprofile können sie horizont­bezogen ermittelt werden.