Hydrogeologische Landesaufnahme

Die Kenntnis der hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund dient Vorhaben­trägern als Planungs­grundlage und Behörden bei der Bewertung von Nutzungskonflikten. Das Sammeln und Aufbereiten gewonnener Untergrund­daten im Land ist somit von zentraler Bedeutung. Im Rahmen der hydro­geo­lo­gischen Landes­aufnahme werden relevante Informationen zu den hydro­geo­lo­gischen Eigen­schaften des Untergrunds gesammelt, zentral archiviert und nach einheit­lichen Methoden ausgewertet. Hierdurch wird eine dauerhafte Verfüg­barkeit der Informationen sichergestellt.

Foto zeigt einen Mann, der über eine mit Bäumen gesäumte Wiese auf ein Brunnenhaus zugeht LGRB (F. Winker)
In der Karte der Markierungsversuche sieht man für verschiedene Färbversuche die Eingabestellen des Farbstoffes sowie die Beobachtungsstellen, an denen der mögliche Austritt des Farbstoffes beobachtet wurde. Weiterhin sind die nachgewiesenen und vermuteten Fließverbindungen als Linien eingezeichnet. LGRB (V. Armbruster)
Karte der Markierungsversuche (Eingabe- und Beobachtungsstellen sowie Fließverbindungen)

Hydrogeologische Daten werden auf ihre Qualität hin über­prüft und in Daten­banken abgelegt. Aus den Informa­tionen zu einzelnen Stand­orten können flächen­­hafte und räum­liche Infor­mationen abgeleitet und in Form von Karten aufbereitet werden. 

Landesweite Hydrogeologische Karte

Die Hydrogeologische Karte im Planungs­maßstab 1 : 50 000 ist Teil der Integrierten Geo­wissen­­schaftlichen Landes­­aufnahme und zeigt die Verbreitung von Kartier­­einheiten mit vergleichbaren hydro­geo­logischen Eigen­schaften. Dabei werden Grundwasser­leiter und -geringleiter unterschieden und deren Eigen­schaften bezüglich Hohlräumen, Durchlässigkeit für das Grund­­wasser und Auswirkungen auf die Grund­­wasser­­­beschaffen­­heit klassifiziert.  

Schützend wirkende Deckschichten sind ebenfalls abgebildet. Die Datensätze sind landesweit vorhanden und konsistent mit den Datensätzen anderer Fachbereiche wie beispielsweise der Geologie.

Ergänzt wird das Angebot durch die Karte zur „Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung“, die hilfreiche Informationen bei großräumigen Planungen beisteuern kann.

Übersichtskarten und Detailerkundungen

Die hydrogeologische Landesaufnahme beinhaltet zudem zahlreiche Spezial­themen und Übersichts­karten. In regionalen Schwerpunkt­gebieten fanden zum Beispiel Detailerkundungen statt, deren Ergebnisse in umfang­reichen Karten­werken und Mono­graphien erschienen sind. Die Datensätze der „natürlichen geogenen Grund­wasser­beschaffenheit“ im Übersichtsmaßstab zeigen beispiels­weise den vom Menschen weitgehend unbeeinflussten chemischen Zustand des Grund­wassers in verschiedenen Gesteinen. Die Eignung von landesweiten Daten­sätzen für eine Frage­stellung ist im Einzelfall zu prüfen. Informationen zu Daten­grundlagen und Methoden sind in Metadaten, Fachberichten und Erläuterungen zu finden.

Aus einer Karstspalte zwischen eng stehendem, dunklem Festgestein tritt Quellwasser hervor LGRB (I. Stober)
Stark schüttende Karstquelle im Oberen Muschelkalk (Talmühlequelle, Horb)