Bodenschätzung digital

Das Projekt „Bodenschätzung digital“ wurde im Rahmen der Digitalisierungs­strategie digital@bw initialisiert, um in Kooperation mit der Finanz- (FM, OFD), Vermessungs- (MLW, LGL) und Umwelt­verwaltung (UM, LGRB) einen digitalen Workflow von der Erhebung der Bodenschätzung im Feld über eine qualitäts­gesicherte Datenführung bis hin zu Bewertungen für bodenschutz­fachliche Fragestellungen zu etablieren. 

Auf einer Wiese ist ein flaches Bodenprofil aufgegraben. Direkt unter humosem Oberboden folgt heller Kalkstein. Dabei steht ein Mann, der mit einem Gelände-Tablet Bodendaten erfasst. Im Hintergrund stehen einzelne Bäume. LGRB

Grundlage der Bodenschätzung ist das Gesetz über die Schätzung des Kulturbodens von 1934, das eine bundesweit einheitliche Beurteilung für landwirtschaftlich genutzte Böden regelt. Die Bodenschätzung stellt die Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Nutzflächen basierend auf den natürlichen Ertragsbedingungen (Bodenbeschaffenheit, Gelände­gestaltung und klimatische Verhältnisse) fest. Alle nicht natürlich bedingten Einflüsse bleiben unberücksichtigt. Seit der Novellierung der Verwaltungs­richtlinie zum Boden­schätzungs­gesetz 2021 wird ausdrücklich auf die Bodenschätzung als Grundlage für die Ableitung von Boden­funktionen nach dem Bundes-Bodenschutz­­gesetz hingewiesen.

Ausschnitt aus einer gezeichneten Bodenschaetzungskarte mit eingetragenen Klassenzeichen und Bodenwertzahlen LGRB
Ausschnitt aus einer alten, analogen Schätzungskarte
Auschnitt aus einer digitalen Bodenschätzungskarte mit Texteinträgen zu Bodenart, Entstehungsart und Zustandsstufe LGRB
Beispiel der in ALKIS (LGL) bereitgestellten digitalisierten Flächendaten der Bodenschätzung, mit einem Teil der verfügbaren Informationen
Auschnitt aus einer farbigen Karte zur Bodenfunktionsbewertung LGRB
Bodenfunktionsbewertung (Gesamtbewertung), abgeleitet aus den digitalen Bodenschätzungsdaten

Auf der Basis der digitalisierten Bodenschätzungs­daten kann nun vom LGRB parzellenscharf die Bodenfunktions­bewertung abgeleitet und dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden. 

Darüber hinaus wird künftig die Ableitung weiterer bodenkundlicher Kennwerte zur Beurteilung verschiedener bodenschutz­fachlicher Fragestellungen, z. B. zur Erosions­gefährdung von Böden, aus den Bodenschätzungs­daten möglich sein.