Boden

Nach wie vor sind unsere Böden durch Über­bauung, Schad­stoff­einträge sowie Erosion und Ver­­dich­tung stark gefährdet. Die Erhaltung der natürlichen Bodenreserven sowie der Funktionen der Böden sollte daher, v. a. auch vor dem Hinter­grund des Klima­wandels, ein grund­legendes Anliegen in der Planung sein. Unvermeid­bare Eingriffe in den Boden müssen mit anderen Schutz­gütern abgewogen und ausgeglichen werden. Im Fach­bereich Boden­kunde werden die dazu erforder­lichen Daten auf Grund­lage der Ergeb­nisse aus der boden­kundlichen Landes­aufnahme bereit­gestellt.

Abgeerntete Ackerfläche in einem flachwelligen Hügelland. Hinter einer Siedlung im Hintergrund erhebt sich ein bewaldetes Bergland. LGRB

In Baden-Württemberg wurde mit der im Landes­boden­schutz­gesetz verankerten bodenkundlichen Landesaufnahme im Jahre 1986 begonnen. Als Ergebnis stehen heute eine landesweite Bodenkarte im Maßstab 1 : 50 000 (BK50) und daraus abgeleitete thematische Karten als Planungsgrundlagen zur Verfügung.

Die bodenkundlichen Kennwerte, wie beispielsweise zum Boden­wasser­haushalt, werden aus den bei der Kartierung erfassten Bodeneigenschaften wie Boden­art, Lagerungsdichte oder Humus- und Kalkgehalt auf Basis fachlicher Grundlagen/Regelwerke wie z. B. der Bodenkundlichen Kartieranleitung abgeleitet. Einen besonderen Stellenwert hat dabei die Bewertung der im Boden­schutz­gesetz genannten Bodenfunktionen, die im Umgang mit dem Schutzgut Boden von zentraler Bedeutung sind.

Die Ergebnisse ermöglichen die Berücksichtigung von Boden­schutz­belangen z. B. in der Landschafts-, Regional- und Bauleitplanung, beim Verkehrswegebau oder bei der Erstellung von Gebiets­kulissen in den Bereichen Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft.

Profilwand eines Sandbodens. Unter dunklem Humus folgt hellbrauner Sand, der mit girlandenförmiger Grenze scharf vom unterlagernden hellen Sand abgegrenzt ist. LGRB
Bänderparabraunerde auf pleistozänem Flugsand; Schwetzinger Hardt bei Reilingen
In geringer Höhe über einer abgeernteten Ackerfläche schwebt eine weiße Foto-Drohne mit vier Propellern LGRB
Fotodrohne bei der Befliegung einer Ackerfläche

Die Landesbodenkunde des LGRB ist sehr daran interessiert, methodische und technologische Innovationen zügig in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren. Zu diesem Zweck kooperiert die Landesbodenkunde regelmäßig mit Universitäten, Forschungs­einrich­tungen und anderen Behörden in extern geförderten Dritt­mittel­projekten. 

Auswahl laufender und kürzlich abgeschlossener Projekte: