Fachliche Grundlagen/Regelwerke

Die Bodenprofildaten der bodenkundlichen Kartierung basieren seit den Anfängen der systematischen Landesaufnahme in Baden-Württemberg auf den Vorgaben der Bodenkundlichen Kartieranleitung. Die Beschreibung des Horizontaufbaus, der profilbezogenen Angaben, wie z. B. des Bodentyps und des Bodenausgangsgesteins, oder Angaben zum Relief ist umfassend geregelt. Die aufgenommenen Parameter werden für die Ableitung von wichtigen Bodeneigenschaften und ‑kennwerten sowie für die Bewertung der Bodenfunktionen herangezogen.

Ausschnitt aus der Profilwand eines Sandbodens mit rotweißem Maßband. In den hellen Sand sind große, dunkle, braungefleckte Bereiche eingelagert. LGRB

Der im LGRB in der Bodenkartierung verwendete Symbolschlüssel Bodenkunde ist im Wesentlichen ein Auszug der Bodenkundlichen Kartieranleitung und orientiert sich am Formblatt zur Aufnahme von Bodenprofilen mit Titeldaten, Datenfeldern zur Aufnahmesituation, Horizontbeschreibung und Profilkennzeichnung. 

Die Grafik zeigt ein gleichseitiges Dreieck mit einer senkrechten Prozentskala links und einer waagrechten unten. In sieben unregelmäßigen farbigen Flächen lassen sich Mischungsverhältnisse von Grob-, Mittel- und Feinsand ablesen. Ad-hoc-AG Boden, 2005: KA5
Die Tabelle zeigt die Porenverteilung von Grob-, Mittel- und Feinsand und entsprechenden Gemischen. Ad-hoc-AG Boden, 2005: KA5

 

„Sand ist nicht gleich Sand“ – zumindest was die Porenverteilung und das Wasserspeichervermögen angeht. Reine Sande (<10 % Schluff, <5 % Ton) werden deshalb bei der Bestimmung der Bodenart im Gelände nach ihrem Fein- und Mittelsandanteil weiter untergliedert.

Die topographischen Daten für die Bodenkarte stehen heute weitgehend digital zur Verfügung (siehe Direktlink LGL). Wertvolle Informationen zu Aufbau und Verbreitung der Böden und ihrer Ausgangsgesteine liefern zudem geologische Karten, die Forstliche Standortskarte für Waldflächen sowie die Unterlagen der Reichs­bodenschätzung für land­wirtschaft­liche Nutzflächen.

Reliefdaten werden dabei in digitalen Geländemodellen abgebildet, wobei die hohe Auflösung lasergestützter Aufnahmen der Geländeoberfläche neue Möglichkeiten bei der Ableitung und Modellierung von reliefabhängigen Parametern bieten. Aktuelle Beispiele sind etwa die Boden- und Deckschichtenmodellierung.