Bodenprofildaten (Kartier- und Musterprofile)

Bodenprofildaten sind die Basis jeder Bodenkartierung, wobei die Auswahl der Kartierpunkte und die Aufnahmeintensität bei der Profilbeschreibung je Fragestellung und Zielmaßstab der Bodenkarte variieren kann. Für die Bodenkarte 1 : 50 000 von Baden-Württemberg (BK50) wurden bisher rund 150 000 Kartierprofile erfasst und in einer Profildatenbank abgelegt. Weitere rund 700 Musterprofile mit ausführlicher Profilbeschreibung, bodenchemischen und ‑physikalischen Analysedaten sowie einer Fotodokumentation ergänzen die Bodenprofildaten. 

In einer in rötlichem Tonboden aufgegrabenen Profilgrube werden rundliche Metallzylinder eingeschlagen, zur Entnahme von Bodenproben. LGRB

Die Kartierprofile werden nach dem Symbolschlüssel des LGRB beschrieben, der sich an der Bodenkundlichen Kartier­anleitung orientiert. Neben Angaben zum Aufnahmepunkt (Relief, Landnutzung) und den Wasserverhältnissen im Profil steht vor allem die Horizont­beschreibung mit Horizonttiefe und ‑symbol sowie Angaben zur Bodenart, Farbe, Humus- und Carbonatgehalt, hydromorphen Merkmalen, Bodenfeuchte und Lagerungsdichte im Mittelpunkt. Die Abfolge der Horizont­beschreibungen findet schließlich Ausdruck im Bodentyp, in der Bodenarten­schichtung sowie im geologischen Profiltyp. Die Aufnahmetiefe beträgt in der Regel 1 Meter und kann je nach Gründigkeit maximal 2 Meter erreichen.

Mit einem Metallring wurde eine Bodenprobe entnommen. Der Überstand wird mit einem Messer abgeschnitten, damit der Zylinder mit zwei Deckeln verschlossen werden kann. LGRB
Volumentreue Vorbereitung eines Stechzylinders nach der Entnahme
Mehrere mit rötlichem Bodenmaterial gefüllte Metallzylinder stehen in einem Gefäß im Labor. LGRB
Stechzylinderproben eines Bodenhorizonts im Drucktopf
Oberster halber Meter eines Bodenprofils im Wald. Rechts oben steht eine Tafel mit Aufschrift. Rechts an der Wand ist ein Meterstab angebracht. Unter einem dunklen humosen Oberboden folgt hellbraunes Bodenmaterial. LGRB
Musterprofil auf holozänem Flugsand (Braunerde)

Bei den Musterprofilen wird im Gegensatz zu den Kartierprofilen eine für die Beschreibung, die Beprobung und die Fotodokumentation ausreichend große Profilgrube angelegt, die möglichst alle Horizonte des Profils umfasst. Nach einer ausführlichen Profilbeschreibung werden aus den Bodenhorizonten Beutelproben, bei nicht zu hohen Gehalten an Bodenskelett auch ungestörte Stechzylinderproben, für die Laboruntersuchung entnommen. Dabei wird überschüssiges Probenmaterial eingelagert und kann jederzeit für weitere Untersuchungen herangezogen werden.