Geologische Kartierung

Bei der Geologischen Kartierung werden die an der Erdoberfläche anstehenden Schichten und Gesteine systematisch erkundet und in lithostratigraphische Einheiten gegliedert. 

Geologische Karte die in Bearbeitung ist, Gesteinsproben, Feldbuch, Geologenhammer, Tablet LGRB

Erforscht werden insbesondere ihre

  • Art und Verbreitung
  • lithologische und geochemische Beschaffenheit
  • Entstehungsbedingungen
  • Altersbeziehungen
  • Fortsetzung in den tieferen Untergrund
  • Lagerungsverhältnisse
  • tektonischen Störungen
Landschaftsfoto (Links), Aufschluss (Mitte), geologischen Karte (Rechts). LGRB
Schematischer Ablauf einer Kartierung: Von der Geländeform (Links) über den Aufschluss (Mitte) bis zur fertigen geologischen Karte (Rechts).

Die Kartengrundlage ist aus dem landesweit verfügbaren, hoch­auflösenden digitalen Geländemodell (DGM) abgeleitet. Der Aufnahmemaßstab ist dabei grundsätzlich 1 : 10 000, um Gesteinsvorkommen, Strukturen und Befunde ("Geoobjekte") mit der erforderlichen Lage­genauigkeit erfassen und darstellen zu können.

Die bei der Kartierung aufzunehmenden und zu verarbeitenden Daten aus Beobachtungen und Messungen sind außer­ordentlich vielfältig und fallen in sehr großer Zahl an: Es gibt beispiels­weise zahlreiche Merkmale zur vollständigen petro­graphischen Beschreibung eines Gesteins, seines Gefüges und seiner Lagerung aus Gelände-, Labor- und Archiv­befunden. Allein die Anzahl der Gelände­punkte, an denen bei der Kartierung direkte oder indirekte Daten und Informationen festzuhalten sind, liegt in der Größen­ordnung von 15 000 – 30 000 pro TK25-Blattschnitt (TK25 = Topographische Karte 1 : 25 000). Dazu kommen etliche Laborbefunde, u. a. zur mikro- und biofaziellen oder zur geochemischen Charakte­risierung der Gesteine.

Ziel der geologischen Kartierung ist es, durch möglichst widerspruchsfreie Verknüpfung sämtlicher Befunde ein flächen­deckendes, geometrisch stimmiges und durch Sachdaten untermauertes Gesamtbild der geologischen Einheiten zu erhalten. Ein weiteres Ziel ist die Erarbeitung der räumlichen und zeitlichen Abfolge der geologischen Einheiten und die Klärung ihres tektonischen Baus, um so ein räumliches geologisches Modell des Untergrunds im Aufnahme­gebiet zu gewinnen.

Die analoge Geologische Karte von Baden-Württemberg 1 : 25 000 (GK25 u. GK25v) liegt seit 2012 flächendeckend vor. Dieser analoge Datensatz wurde vom blattschnittfreien digitalen Geodatensatz der Integrierten Geowissenschaftlichen Landes­aufnahme (GeoLa) abgelöst. Die digitalen Daten werden kontinuierlich aktualisiert.