Bodenfunktionen und Gefährdungen des Bodens

Böden sind sensible Systeme und vielfältigen Gefährdungen ausgesetzt. Ihre Funktionen werden z. B. durch die Nutzung von Flächen für Siedlungen, Verkehr und Infrastruktur, durch Schadstoff­einträge oder sich verändernde Land­bewirtschaftungs­formen so stark beeinträchtigt, dass nach Bundes-Bodenschutz­gesetz von „schädlichen Bodenveränderungen“ gesprochen wird.

In einem Kartenausschnitt mit kleinen Dörfern, Wegen und Straßen ist flächenhaft mit roten, gelben und grünen Farbtönen die Nntürliche Bodenfruchtbarkeit von sehr gering bis sehr hoch dargestellt. LGRB

Für einen sparsamen und nachhaltigen Umgang mit der nicht vermehrbaren Ressource Boden ist eine quantitative und qualitative Bilanzierung des Boden­verbrauchs im Rahmen von Planungsvorhaben auf den verschiedenen räumlichen Ebenen notwendig. Nur so besteht die Möglichkeit, den Boden­verbrauch auf Flächen mit Vorbelastungen oder geringer natürlicher Leistungs­fähigkeit entsprechend der Anforderungen des Landes-Bodenschutz- und Altlasten­gesetzes und des Bau­gesetz­buchs zu lenken.

 

Im hellen Löss wurden große Terrassen aus der Landschaft herausmodelliert. Drei Baustellenfahrzeuge sind zu sehen. Am Unterhang sind Weinberge zu erkennen und dahinter eine Siedlung. Im fernen Hintergrund sieht man am Horizont ein Mittelgebirge. Der Himmel ist mit dunklen Wolken verhangen. LGRB
Rebflurbereinigung bei Ihringen im Kaiserstuhl – Anlage von Großterrassen im Löss

Bodenfunktionen

Die Leistungsfähigkeit von Böden wird nach Bodenschutz 23 (LUBW) über die Bewertung von Bodenfunktionen ermittelt. Diese werden aus Bodenkennwerten sowie ergänzenden Geodaten abgeleitet.

Bewertet werden die Funktionen als „Standort für naturnahe Vegetation“, „Natürliche Boden­fruchtbarkeit“, als „Ausgleichskörper im Wasser­kreislauf“ und „Filter und Puffer für Schadstoffe“. In einer Gesamt­bewertung werden die genannten Funktionen zusammengefasst.

Ergänzend sind im Portal LGRBwissen Böden, die als Archive der Natur- und Kultur­geschichte eine Rolle spielen, nach Boden­großlandschaften gegliedert, aufgelistet und bewertet. 

Für die Bewertung der Bodenfunktionen stehen in Baden-Württemberg die Bodenkarte 1 : 50 000 (BK50) sowie die Boden­schätzung als digitale Datenquellen zur Verfügung.

Neben anthropogenen Einflüssen können auch die Auswirkungen des Klimawandels die verschiedenen Boden­funktionen und deren Erfüllung gefährden. Als Beispiele sind hier Boden­erosion aufgrund der Zunahme von Stark­niederschlags­ereignissen oder die Zunahme längerer Trocken­phasen und deren Effekt auf chemische, biologische und physikalische Prozesse im Boden zu nennen. Diese wirken sich auf den Bodenwasser- und Stoff­haushalt, die Bodenentwicklung sowie die Boden­funktionen aus.